Reaktionen von Politikern zur Papstwahl
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel war gestern eine der ersten Gratulanten unter den Regierungschefs. „Millionen von Gläubigen in Deutschland und in der ganzen Welt haben auf diesen Augenblick gewartet. Ihre Hoffnungen richten sich jetzt auf den neuen Papst. Weit über die katholische Christenheit hinaus erwarten viele von ihm Orientierung, nicht nur in Glaubensfragen, sondern auch wenn es um Frieden, Gerechtigkeit, die Bewahrung der Schöpfung geht. Ich freue mich insbesondere mit den Christen in Lateinamerika, dass nun zum ersten Mal einer der Ihren an die Spitze der Katholischen Kirche berufen worden ist. Ich wünsche Papst Franziskus I. Gesundheit und Kraft für seinen Dienst am Glauben und zum Wohl der Menschen“, sagte die CDU-Vorsitzende.
Joachim Gauck, Bundespräsident und ehemalige evangelisch-lutherischer Pastor schreibt heute in einem Glückwunschtelegramm an Franziskus I.:
„…Sie treten die Nachfolge Petri in Zeiten großer Herausforderungen an. Mit Ihnen wird zum ersten Mal ein Lateinamerikaner Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche – ein sichtbares Zeichen ihrer weltumspannenden Dimension. Sie haben den Namen Franziskus gewählt, eines Heiligen, dessen Zuneigung zu den Menschen und zur Schöpfung die Gläubigen aller Konfessionen bis heute bewegt und anrührt. Franziskus ist insbesondere wegen seiner Hinwendung zu den Armen und Schwachen Vorbild für Viele. Die Menschen in Deutschland, besondere die katholischen Christen, sehen Ihrem Pontifikat voller Erwartung und Sympathie.“
Für Bundesaußenminister Westerwelle zeige sich „in dieser historischen Wahl des ersten Lateinamerikaners zum Papst sich erneut, wie sehr sich die Welt verändert hat und wie sehr sich die Perspektiven und Gewichte verschieben.“
EU-Kommissionschef José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy wünschten Papst Franziskus „ein langes und gesegnetes Pontifikat, das der katholischen Kirche erlauben wird, die Grundrechte des Friedens, der Solidarität und der Menschenwürde zu verteidigen und zu fördern“.
Freudig wie spontan kommentierte gestern auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York die Wahl von Kardinal Bergoglio: „Ich freue mich auf die Fortführung der Zusammenarbeit zwischen der UNO und dem Vatikan. Wir teilen gemeinsame Ziele – vom Einsatz für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte, bis zum Kampf gegen Armut und Hunger, alles wichtige Elemente der nachhaltigen Entwicklung.“
Erste Glückwünsche auch aus dem Nahen Osten: Palästinenserpräsident Mahmud Abbas lud den frisch gewählten Papst gleich zu einem Besuch in Bethlehem, dem Geburtsort von Jesus Christus, ein. Zugleich äußerte Abbas die Hoffnung, Franziskus möge sich für Frieden im Heiligen Land einsetzen, hieß es in einer Mitteilung.