Wichtiges Signal der Kirche im Kampf gegen die Mafia

Papst beschließt Seligsprechung von Anti-Mafia-Priester

(explizit.net) Sizilien.- Als letzten Freitag die Entscheidung Benedikts XVI. bekannt wurde, den von der Mafia ermordeten Priester Giuseppe Puglisi (1937-1993) selig zu sprechen, veranstaltete die kleine Gemeinde San Gaetano einen Freudentanz. Hier in dem berüchtigten Viertel Brancaccio am östlichen Stadtrand von Palermo wird Don Pino, so sein Spitzname, schon seit langem als Märtyrer und Held verehrt. „Wichtiges Signal der Kirche im Kampf gegen die Mafia“ weiterlesen

Der italienische Patient

Aus katholischen Reihen Kritik an Montis Sparpolitik

(explizit.net) Die Vorschusslorbeeren von Premier Mario Monti und seinem Technokraten-Kabinett sind zwar nicht gänzlich aufgebraucht, dennoch macht sich unter den italienischen Katholiken langsam Unmut breit. Es ist der schon im März angekündigte Wachstumsplan, der nicht in Gang kommen will und das Vertrauen in die Fähigkeiten der Regierung schwinden lässt. Stattdessen spürt das Land immer stärker die Auswirkungen des rigiden Sparkurs und der Rezession. „Der italienische Patient“ weiterlesen

Die Tore zum Business-Paradies

Italienischer Unternehmer vererbt der Kirche 1,7 Milliarden

(Vaticanista) Als letzte Woche das Testament von Michelangelo Manini eröffnet wurde, muss Kardinal Carlo Caffarra schier der Schlag getroffen haben. Ausgerechnet sein Erzbistum von Bologna soll alleiniger Erbe des Hauptaktionärs der multinationalen Gruppe FAAC sein! Geschätztes Vermögen: 1,7 Milliarden Euro. Wie die Kirche zu diesem Geldsegen kommt, konnte sich keiner der Anwesenden zunächst erklären. Der Wunsch, Familienbesitz und Geschäftsleitung der Kirche nach dem Ableben anzuvertrauen, hat Manini zwanzig Jahre lang als Geheimnis gehütet, gut verschlossen in seinem handgeschriebenen Testament, das ein befreundeter Notar aufbewahrte. Erst als der gerade fünfzigjährige Firmenchef am 17. März an einem Krebsleiden verstarb, wurde das Geheimnis gelüftet. Und die Nachricht schlug wie eine Bombe ein! „Die Tore zum Business-Paradies“ weiterlesen

Der Gott der Lega Nord

Die Partei und die katholische Kirche in Italien

(Vaticanista).- Eine kritische Bestandsaufnahme über die Werte der italienischen Partei Lega Nord ist gerade in Italien in Buchform erschienen. Kann man gläubiger Christ sein und gleichzeitig die xenophobe Partei Lega Nord wählen? Wie vertragen sich das Gebot christlicher Nächstenliebe mit den Hassparolen gegen Farbige, Zigeuner und süditalienische Landsleute? Wie kann man für das Kreuz in den Schulzimmern eintreten und im selben Atemzug dafür plädieren, dass Obdachlose aus den Stadtzentren vertrieben werden, illegalen Ausländern medizinische Hilfe verweigert und auf tunesische Flüchtlingsboote geschossen wird?

„Der Gott der Lega Nord“ weiterlesen

Die bitteren Lorbeeren der Liebe

Valentinstag mit Bernini in Rom

ROM, 14. Februar 2012. – Wäre die Marmorskulptur „Apoll und Daphne“ von Lorenzo Bernini nicht schon vor knapp vierhundert Jahren entstanden, könnte man sie glatt für einen modernen Werbegag zum Valentinstag halten. Was eignet sich besser für den zum Business verkommenen Festtag der Verliebten als eine ironische Auseinandersetzung mit leiblichen Liebesgelüsten? Das marmorne Götterpaar ist jedenfalls zu einer beliebten Pilgeretappe für römische Liebespaare am Valentinstag geworden – neben dem Besuch der Reliquien des Heiligen in der Kirche S. Maria in Cosmedin versteht sich. „Die bitteren Lorbeeren der Liebe“ weiterlesen

Vom Anti- Kommunisten zum Anti- Berlusconianer

Italien trauert um früheren Staatspräsidenten Oscar Luigi Scalfaro

(vaticanista; explizit.net)   Italien, ein Land mit zwei Gesichtern wie der doppelte Januskopf. Wenn auf der von den Auslandsmedien bevorzugten Seite zweifellos der skandalumwitterte Unternehmer und Autokrat Silvio Berlusconi herab grinst, so darf man auf die andere Seite das würdige Gesicht eines eisernen Verteidigers der demokratischen Verfassung setzen. Nämlich das von Oscar Luigi Scalfaro. Der frühere Staatspräsident steht für das „andere Italien“, das weniger bekannte vielleicht, fernab der Schlagzeilen. „Vom Anti- Kommunisten zum Anti- Berlusconianer“ weiterlesen

Streifzug durch Kairo ein Jahr nach der Revolution

Ägypten zwischen Niqab und ersten Demokratieversuchen

Kairo, Januar 2012. – Auf den ersten Blick scheint die emsige Zweiundzwanzig-Millionen-Metropole unverändert. Der Kreisverkehr tobt um den riesigen Tahrir-Platz wie je. Erst wenn man auf die Insel der Platzmitte schaut, nimmt man die Spuren der Revolution vom 25. Januar letzen Jahres wahr oder vielmehr deren Nachwehen. Ungefähr ein Dutzend Zelte, aus alten Plastikplanen und Decken notdürftig gebastelt, überziehen die zum braunem Lehmboden platt getrampelte Grasfläche. „Streifzug durch Kairo ein Jahr nach der Revolution“ weiterlesen

Muslime und Christen – Erfahrung aus der Geschichte für eine friedliche Zukunft

Neues Buch von Samir Khalil Samir mit Michaela Koller

ROM, 5. Dezember 2011 (ZENIT.org).- Islamisierung und Islamfeindlichkeit sind die Eckpunkte in einem weiten Diskussionsfeld, das sich durch das Erstarken der muslimischen Religion und Kultur in Europa eröffnet hat. Auf der einen Seite steht eine multikulturelle und laizistische Gesellschaft, in der christlicher Glaube und Brauchtum immer mehr an Kontur verlieren, auf der anderen Seite eine starke islamische Identität, die teils radikale Züge annimmt und die Kultur des Okzidents kategorisch ablehnt. Viele Christen schauen mit Besorgnis auf dieses Panorama der verhärteten Fronten, das sich vor allem seit den gewaltsamen Übergriffen auf Christen in Ägypten und anderen Teilen des Nahen Ostens abzeichnet. Sie fragen sich, was aus der eigenen Religion in Europa wird und wie sie den Muslimen begegnen sollen. „Muslime und Christen – Erfahrung aus der Geschichte für eine friedliche Zukunft“ weiterlesen

Italien: Aufbruchstimmung in Zeiten der Krise

Staatspräsident Napolitano befürwortet Einbürgerung der Kinder von Immigranten

„Es ist absurd, den in Italien geborenen Kindern von Immigranten die Staatsangehörigkeit zu verweigern. Damit wird ihnen ein Grundrecht aberkannt.“

Mit dieser spontanen Äußerung überraschte Staatspräsident Giorgio Napolitano letzten Dienstag bei einem offiziellen Empfang im Quirinal. Diese richtete sich eindeutig gegen die eben ausgeschiedene Berlusconi-Regierung, die noch über die Mehrheit in den beiden Kammern verfügt. Der Koalitionspartner, die Lega Nord, hat sich von jeher strikt gegen die Einbürgerung von Immigranten ausgesprochen. „Italien: Aufbruchstimmung in Zeiten der Krise“ weiterlesen