Es soll nicht zu heiß, zu kalt oder überlaufen sein? Im Zeitalter des Overtourism muss man auf eine der drei Prämissen verzichten.
Die beliebteste Reisezeit sind seit jeher Frühling und Herbst, wenn die Temperaturen angenehm sind, man im Freien sitzen kann. Von April bis Mitte Juni und im September und Oktober ist die Stadt brechend voll und es ist schwierig, an Tickets für die Highlights wie Kolosseum und Vatikanischen Museen zu gelangen. Dann sind große Reisegruppen unterwegs, die sich über die Altstadt und ihre Monumente ergießen. Der Verkehr tobt gewöhnlich, Autos und Menschen machen einen Besuch anstrengend. Seit Ende der Pandemie hat diese Tendenz zugenommen, und das Maß der Erträglichkeit ist nun weit überschritten.
Versuchen Sie zumindest die Monate Mai und Oktober zu vermeiden, insbesondere die Tage um die Feiertage 25. April. und 1. Mai, die italienische Familien für einen Besuch der Hauptstadt nutzen. Wenn es dennoch Mai und Oktober sein soll: besser unter der Woche als am Wochenende.
Juni, mein Lieblingsmonat in puncto Natur (Jasmin und Oleander blühen), ist begehrt bei ausländischen Schulklassen. Auch deutsche Oberstufen machen dann gewöhnlich ihre Fahrten. In der Regel wird es ab Ende Juni unangenehm heiß und der Gang übers steinige Forum Romanum gestaltet sich als Sauna-Tour, als eine verzweifelte Suche nach Schatten.
Ich empfehle daher den Winter von November bis März. Er hat nicht denselben Charme wie der mediterrane Sommer, es wird früh dunkel. Aber meistens scheint die Sonne für ein paar Stunden, in den Parks sprießt das Grün (anders als im Sommer, wo die Wiesen gelb verbrannt sind), Hotels und Restaurants sind gut geheizt. Und Rom ist italienischer, die Stadt gehört wieder ihren Bewohnern, es sind nur wenige Individualtouristen unterwegs, keine Gruppen. Der März ist vielleicht der beste Monat für Stadterkundungen bei milden Temperaturen, was hier 10-16 Grad meint.
Alternativ für Sommerliebhaber: erste Septemberhälfte oder zweite Junihälfte. Die Hitze ist dann noch oder wieder erträglich, die Stadt hat die dickste Touristenwelle verdaut, bzw. noch vor sich.