Italien vor der Schicksalswahl

Katholiken politisch gespalten

(explizit.net/zenit.org) Rom.- Diesen Sonntag und Montag sind Parlamentswahlen in Italien. Nach der dreizehnmonatigen Technokratenregierung unter der Führung des Wirtschaftsexperten Mario Monti soll über die weitere Zukunft des krisengeschüttelten Landes entschieden werden. Laut Aussagen der Bürger sei der durch den vorzeitigen Rücktritt Montis vor Weihnachten extrem kurz ausgefallene Wahlkampf der turbulenteste und unwürdigste in der Geschichte Italiens. „Italien vor der Schicksalswahl“ weiterlesen

Neuanfang mit Monti und der katholischen Liga

Ende der Berlusconi-Ära. Katholische Progressisten an der Front

(explizit.net/zenit.org) Vielleicht trifft der Vergleich des bekannten Komiker Maurizio Crozza am ehesten die aktuelle Situation in Italien. Er spottete über die „wankelmütige Gefühlswelt“ seiner Landsleute gegenüber dem ausscheidenden Premier Mario Monti: Er sei für sie wie eine verlassene Geliebte, der man nachtrauert! „Vor kurzem noch dieser überdrüssig, versuchen sie sie nun zurück zu gewinnen, nachdem sie feststellten, dass die Ex von anderen Männern begehrt und umgarnt wird“. „Neuanfang mit Monti und der katholischen Liga“ weiterlesen

Der italienische Patient

Aus katholischen Reihen Kritik an Montis Sparpolitik

(explizit.net) Die Vorschusslorbeeren von Premier Mario Monti und seinem Technokraten-Kabinett sind zwar nicht gänzlich aufgebraucht, dennoch macht sich unter den italienischen Katholiken langsam Unmut breit. Es ist der schon im März angekündigte Wachstumsplan, der nicht in Gang kommen will und das Vertrauen in die Fähigkeiten der Regierung schwinden lässt. Stattdessen spürt das Land immer stärker die Auswirkungen des rigiden Sparkurs und der Rezession. „Der italienische Patient“ weiterlesen

Die Tore zum Business-Paradies

Italienischer Unternehmer vererbt der Kirche 1,7 Milliarden

(Vaticanista) Als letzte Woche das Testament von Michelangelo Manini eröffnet wurde, muss Kardinal Carlo Caffarra schier der Schlag getroffen haben. Ausgerechnet sein Erzbistum von Bologna soll alleiniger Erbe des Hauptaktionärs der multinationalen Gruppe FAAC sein! Geschätztes Vermögen: 1,7 Milliarden Euro. Wie die Kirche zu diesem Geldsegen kommt, konnte sich keiner der Anwesenden zunächst erklären. Der Wunsch, Familienbesitz und Geschäftsleitung der Kirche nach dem Ableben anzuvertrauen, hat Manini zwanzig Jahre lang als Geheimnis gehütet, gut verschlossen in seinem handgeschriebenen Testament, das ein befreundeter Notar aufbewahrte. Erst als der gerade fünfzigjährige Firmenchef am 17. März an einem Krebsleiden verstarb, wurde das Geheimnis gelüftet. Und die Nachricht schlug wie eine Bombe ein! „Die Tore zum Business-Paradies“ weiterlesen

Der Gott der Lega Nord

Die Partei und die katholische Kirche in Italien

(Vaticanista).- Eine kritische Bestandsaufnahme über die Werte der italienischen Partei Lega Nord ist gerade in Italien in Buchform erschienen. Kann man gläubiger Christ sein und gleichzeitig die xenophobe Partei Lega Nord wählen? Wie vertragen sich das Gebot christlicher Nächstenliebe mit den Hassparolen gegen Farbige, Zigeuner und süditalienische Landsleute? Wie kann man für das Kreuz in den Schulzimmern eintreten und im selben Atemzug dafür plädieren, dass Obdachlose aus den Stadtzentren vertrieben werden, illegalen Ausländern medizinische Hilfe verweigert und auf tunesische Flüchtlingsboote geschossen wird?

„Der Gott der Lega Nord“ weiterlesen

Vom Anti- Kommunisten zum Anti- Berlusconianer

Italien trauert um früheren Staatspräsidenten Oscar Luigi Scalfaro

(vaticanista; explizit.net)   Italien, ein Land mit zwei Gesichtern wie der doppelte Januskopf. Wenn auf der von den Auslandsmedien bevorzugten Seite zweifellos der skandalumwitterte Unternehmer und Autokrat Silvio Berlusconi herab grinst, so darf man auf die andere Seite das würdige Gesicht eines eisernen Verteidigers der demokratischen Verfassung setzen. Nämlich das von Oscar Luigi Scalfaro. Der frühere Staatspräsident steht für das „andere Italien“, das weniger bekannte vielleicht, fernab der Schlagzeilen. „Vom Anti- Kommunisten zum Anti- Berlusconianer“ weiterlesen

Streifzug durch Kairo ein Jahr nach der Revolution

Ägypten zwischen Niqab und ersten Demokratieversuchen

Kairo, Januar 2012. – Auf den ersten Blick scheint die emsige Zweiundzwanzig-Millionen-Metropole unverändert. Der Kreisverkehr tobt um den riesigen Tahrir-Platz wie je. Erst wenn man auf die Insel der Platzmitte schaut, nimmt man die Spuren der Revolution vom 25. Januar letzen Jahres wahr oder vielmehr deren Nachwehen. Ungefähr ein Dutzend Zelte, aus alten Plastikplanen und Decken notdürftig gebastelt, überziehen die zum braunem Lehmboden platt getrampelte Grasfläche. „Streifzug durch Kairo ein Jahr nach der Revolution“ weiterlesen

Italien: Aufbruchstimmung in Zeiten der Krise

Staatspräsident Napolitano befürwortet Einbürgerung der Kinder von Immigranten

„Es ist absurd, den in Italien geborenen Kindern von Immigranten die Staatsangehörigkeit zu verweigern. Damit wird ihnen ein Grundrecht aberkannt.“

Mit dieser spontanen Äußerung überraschte Staatspräsident Giorgio Napolitano letzten Dienstag bei einem offiziellen Empfang im Quirinal. Diese richtete sich eindeutig gegen die eben ausgeschiedene Berlusconi-Regierung, die noch über die Mehrheit in den beiden Kammern verfügt. Der Koalitionspartner, die Lega Nord, hat sich von jeher strikt gegen die Einbürgerung von Immigranten ausgesprochen. „Italien: Aufbruchstimmung in Zeiten der Krise“ weiterlesen

Italien: Signal für Kehrtwendung in der Ausländerpolitik

Der Gründer der internationalen Gemeinschaft Sant’Egidio, Andrea Riccardi, zum Minister für Integration und internationale Zusammenarbeit ernannt

ROM, 17. November 2011 (Vaticanista).- Schon seit einigen Tagen war die Berufung von Andrea Riccardi in das neu zu bildende Technokratenkabinett im Gespräch. Nachdem er zunächst für den Bildungs- oder Kulturbereich vorgesehen war, entschied Ministerpräsident Mario Monti kurzerhand anders. Monti schneiderte für den bekannten Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio ein Ministerium nach Maß. Andrea Riccardi wurde am Mittwoch zum Minister für Integration und internationale Zusammenarbeit ernannt. „Italien: Signal für Kehrtwendung in der Ausländerpolitik“ weiterlesen

Acqua Nostra

Italienische Bischöfe befürworten lautstark Referendum

Der Chor ist einstimmig. Aus fast allen Diözesen des Landes ertönt der Aufruf zur Beteiligung an dem Referendum, das für das kommende Pfingstwochenende vorgesehen ist. Am 12. und 13. Juni sollen die italienische Bürger über vier grundlegende Fragen abstimmen: über die Privatisierung und Kostengestaltung der Wasserversorgung, über den Wiedereinstieg in die Kernenergie und das Gesetz zur „legitime Verhinderung“. Es handelt sich um ein abrogatives Referendum, das heißt einen Volksentscheid zur Aufhebung der von der aktuellen Mitte-Rechts-Regierung Silvio Berlusconis verabschiedeten Gesetzen. „Acqua Nostra“ weiterlesen